Normalerweise hat der Elfmeterschütze die bessere Chance einen Elfer zu versenken, doch bei dieser Fußballweltmeisterschaft scheint es andersherum zu sein. Es gibt immer mehr gehaltene Elfmeter. Warum ist dies so?
Bei der WM 2018 in Russland wurden lediglich 17% der Strafstöße gehalten, also etwas weniger als jeder fünfte Schuß. Heute in Katar liegen wir bei 16% gehaltener Elfmeter.
Oft verunsichert das häufig lange Warten auf die Ausführung den Schützen erheblich. Im Fall Harry Kane war es die VAR-Entscheidung, aber auch die Schiedsrichter hatten ihren Anteil. Sie belehren vor der Ausführung immer wieder die Keeper, mit einem Fuß auf der Torlinie zu bleiben.
Der ehemalige deutsche Fußballspieler und -trainer Jürgen Klinsmann hat kritisiert, dass Harry Kane seinen Elfmeter gegen Frankreich, der zum Ausscheiden Englands bei der Weltmeisterschaft 2022 führte, verschossen hat. Er hätte besser jemand anderes hätte schießen lassen. Denn es war sicherlich keine einfache Situation: Den ersten Elfmeter hatte er versenkt. Dann gibt es wieder das Duelle mit seinem Tottenham Vereinskollegen Hugo Lloris. Der Strafstoss wurde zunächst vom VAR überprüft, dann dauerte es einige Minuten. In dieser Zeit fängt man an zu überlegen, nachzudenken, so Klinsmann im Interview.
Die Zuschauer dürften nicht unglücklich sein über die Entwicklung. Der Nervenkitzel nimmt zu, die Chancen der Torhüter sind besser und der Ausgang des Duells ist offener denn je. Einen Harry Kane wird das nicht trösten – im Gegenteil.
Vor allem der kroatische Torhüter Dominik Livakovic hielt von acht Elfmeter während der Elfmeterschieß0en gegen Japan und Brasilien gleich vier Schüsse. Der argentinische Torhüter Martinez parierte zwei von fünf Elfmeter.
(SID)