Der Vertrag von Thomas Müller läuft aus – und die Frage, wie es mit dem Urgestein beim FC Bayern weitergeht, sorgt für Diskussionen. Während Stefan Effenberg dem Verein rät, dem Spieler die Entscheidung zu überlassen, zeigt Dietmar Hamann Verständnis dafür, dass der Rekordmeister einen klaren Schnitt machen könnte. Eine Situation mit Konfliktpotenzial.
Effenberg setzt auf Müllers Bedeutung für die Mannschaft
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Stefan Effenberg, Ex-Kapitän des FC Bayern und heutiger TV-Experte, spricht sich klar dafür aus, dass Müller über seine Zukunft selbst bestimmen sollte. Für ihn hat der 34-Jährige nach wie vor einen hohen Stellenwert – nicht nur sportlich, sondern vor allem als Führungspersönlichkeit. „Er agiert als Coach und Anführer auf dem Platz, wenn er spielt. Das ist wichtig fürs Mannschaftsgefüge“, betonte Effenberg gegenüber t-online. Eine Vertragsverlängerung um ein Jahr wäre für ihn die logische Konsequenz.
Gleichzeitig räumt Effenberg ein, dass finanzielle Aspekte eine Rolle spielen könnten. Dennoch überwiege für ihn der emotionale und sportliche Wert Müllers. Der frühere Nationalspieler macht keinen Hehl daraus, dass er eine Trennung nicht nachvollziehen könnte.
Hamann sieht nachlassende sportliche Rolle
Dietmar Hamann, ebenfalls Ex-Nationalspieler und heute Sky-Experte, beurteilt die Situation nüchterner. Für ihn ist klar, dass Müllers sportlicher Einfluss in den letzten Jahren spürbar abgenommen hat. „Nächste Saison würde er wohl noch weniger spielen“, sagte Hamann im Gespräch mit Münchner Merkur/tz. Aus dieser Perspektive könne er einen möglichen Abschied des Vereins nachvollziehen.
Hamann spricht auch einen möglichen symbolischen Schlussstrich an. Die Zeit sei vielleicht gekommen, um Thomas Müller für seine Verdienste zu danken und ihm perspektivisch einen anderen Weg im Klub aufzuzeigen – etwa in einer Funktion neben dem Platz in ein paar Jahren.
Kommunikationsproblem zwischen Verein und Spieler?
Ein kritischer Punkt: die öffentliche Kommunikation. Hamann erinnert an eine Aussage von Sportvorstand Max Eberl, der erklärt hatte, eine Vertragsverlängerung mit Müller sei „das kürzeste Gespräch“. Diese Äußerung könnte beim Spieler falsche Erwartungen geweckt haben. Hamann warnt davor, dass die Situation kippen könnte, wenn keine klare Linie gefunden wird: „Nun muss der Verein aufpassen, dass die Sache nicht eskaliert.“
Wie geht es jetzt weiter?
Noch ist keine endgültige Entscheidung gefallen. Doch die Zeichen stehen eher auf Abschied. Es bleibt offen, ob sich der FC Bayern und Thomas Müller doch noch auf eine gemeinsame Verlängerung verständigen – oder ob nach über zwei Jahrzehnten im Klub ein Kapitel zu Ende geht. Klar ist: Die Entscheidung wird Symbolcharakter haben – für beide Seiten.