Nationalspieler: Welche deutsche Fußballer spielten bei Inter Mailand?

Deutsche Fußballer haben bei Inter Mailand eine bemerkenswerte Geschichte geschrieben. Seit den 1960er Jahren trugen immer wieder Nationalspieler das Trikot der Nerazzurri – einige prägten den Klub, andere verschwanden fast geräuschlos. Aktuell sorgt Yann Bisseck dafür, dass die deutsch-italienische Verbindung lebendig bleibt. Ein Rückblick auf eine besondere Beziehung zwischen Deutschland und Inter.

Yann Bisseck von. Inter Mailand - deutscher Nationalspieler (Foto Depositphotos.com)
Yann Bisseck von. Inter Mailand – deutscher Nationalspieler (Foto Depositphotos.com)

Die Anfänge: Von Szymaniak bis Rummenigge

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Den Anfang machte Horst Szymaniak, der 1963 von Catania zu Inter wechselte. Der Nationalspieler galt als Ausnahmekönner, hatte in Mailand aber kaum Einsatzchancen – die damalige Ausländerregelung machte ihn meist zum Bankdrücker. Trotz eines Europapokalsiegs 1964 und eines für die Zeit spektakulären Gehalts lehnte er eine Verlängerung ab.

Hansi Müller versuchte ab 1982 sein Glück bei Inter, konnte sich nach Verletzungen jedoch nicht dauerhaft durchsetzen. Zwei Jahre später wurde es spektakulär: Inter überwies 11,5 Millionen Mark an den FC Bayern für Karl-Heinz Rummenigge. Zwar blieb ein Titel aus, doch für Rummenigge war es persönlich eine prägende Zeit in einer neuen Welt des Fußballs.

Die goldene Generation mit Matthäus, Brehme und Klinsmann

Ab 1988 prägte ein deutsches Trio den Klub entscheidend: Lothar Matthäus, Andreas Brehme und Jürgen Klinsmann. Matthäus wurde bei Inter zum Weltklassespieler, führte Deutschland 1990 in seiner italienischen Wahlheimat zum WM-Titel und wurde als erster Deutscher zum Weltfußballer gekürt. Brehme entwickelte sich zum Publikumsliebling und wurde 1989 sogar Italiens Fußballer des Jahres. Klinsmann komplettierte das Trio, blieb sportlich erfolgreich, aber hatte intern Spannungen, besonders mit Matthäus. 1992 ging er weiter zur AS Monaco.

Zwischen Hoffnungen und Missverständnissen: Sammer, Podolski, Gosens

Matthias Sammer konnte 1992 nicht in die großen Fußstapfen treten. Nach nur elf Spielen zog es ihn zurück in die Bundesliga. Auch Lukas Podolski fand 2015 bei Inter nicht ins Spiel. Als Leihgabe von Arsenal konnte der Weltmeister von 2014 nur bedingt überzeugen und wurde nicht einmal für den Europapokal gemeldet.

Robin Gosens dagegen kam 2022 mit Vorschusslorbeeren von Atalanta. Zwar bremsten ihn Verletzungen, doch immerhin trug er zum Gewinn der Coppa Italia bei und stand mit Inter im Champions-League-Finale gegen Manchester City. Nach zwei Jahren wechselte er zu Union Berlin.

Die Gegenwart: Bissecks Aufstieg bei den Nerazzurri

Der jüngste deutsche Zugang ist Yann Bisseck. Der Innenverteidiger kam im Sommer 2023 aus Aarhus und entwickelte sich rasch zur festen Größe im Inter-Kader. Seine konstanten Leistungen wurden auch von Bundestrainer Julian Nagelsmann belohnt: Bisseck feierte sein Debüt in der Nationalmannschaft. Mit Inter greift er jetzt in der Champions League an – ausgerechnet gegen den FC Bayern, seinen Landsleuten bestens bekannt.