Kritik an der FIFA: Infantino soll sich “als Zirkusdirektor outen”

Zwanziger rechnet ab: „Infantino ist kein Vorbild – sondern ein Zirkusdirektor“

Inhaltsverzeichnis - das findest du hier

Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat in einem Podcast deutliche Worte für die FIFA und ihren Präsidenten Gianni Infantino gefunden. Im Gespräch mit Calcio d’Oro wirft Zwanziger dem Weltverband systematische Intransparenz und Machtmissbrauch vor – und stellt infrage, ob der moderne Fußball überhaupt noch ehrlich funktionieren kann.

FIFA-Präsident Gianni Infantino spricht während einer Pressekonferenz im Qatar National Convention Center (QNCC) in Doha am 19. November 2022, im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar. - Auf seiner Pressekonferenz zur Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft am 19. November wies Infantino westliche Kritiker der Menschenrechtslage in Katar zurück und prangerte deren "Heuchelei" an. (Foto: GABRIEL BOUYS / AFP) Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
FIFA-Präsident Gianni Infantino spricht während einer Pressekonferenz im Qatar National Convention Center (QNCC) in Doha am 19. November 2022, im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar. – Auf seiner Pressekonferenz zur Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft am 19. November wies Infantino westliche Kritiker der Menschenrechtslage in Katar zurück und prangerte deren “Heuchelei” an. (Foto: GABRIEL BOUYS / AFP)
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

„Infantino als Zirkusdirektor“ – Kritik mit Ansage

Zwanziger, der von 2006 bis 2012 an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes stand, nahm im Interview kein Blatt vor den Mund. Seiner Meinung nach sei Gianni Infantino nicht das Vorbild, als das sich der FIFA-Präsident gerne inszeniere. Stattdessen solle er sich eher als „Zirkusdirektor“ bezeichnen – denn genau so verhalte er sich.

Die FIFA sei längst kein reiner Sportverband mehr, sondern ein gewinnorientiertes Unterhaltungsunternehmen, so Zwanziger weiter. „Wir sind im Wesentlichen Unterhaltung und Zirkus. Mit diesem Zirkus verdienen wir Geld“, so seine Einschätzung zur aktuellen Ausrichtung des Weltverbandes.

FIFA und die Macht des Geldes

Ein zentrales Thema in Zwanzigers Kritik ist der Umgang der FIFA mit finanziellen Ressourcen. Nach seiner Auffassung sorgt der immense Geldfluss dafür, dass Kritik kaum noch Gehör findet. „Du hast so viel Geld in der Hand, mit der du jede Kritik im Grunde genommen im Keim ersticken kannst“, erklärte Zwanziger und bezeichnete die FIFA als „laufende Geldmaschine“.

Infantino nutze diese finanziellen Mittel gezielt, um sich Zustimmung zu sichern – zum Beispiel durch die Vergabe neuer Turniere, bei denen Beteiligte hohe Summen verdienen. Dieses Prinzip sorge dafür, dass sich kaum jemand gegen die FIFA-Führung auflehne: „Wenn die Funktionäre dort hinfahren dürfen und die Millionen mitnehmen, sind sie auch ruhig und sagen nichts mehr.“

Keine FIFA ohne Korruption?

Besonders brisant: Zwanziger hält eine saubere FIFA aktuell für illusorisch. „Es wird keine FIFA ohne Korruption geben“, so seine ernüchternde Bilanz. Verantwortlich dafür sei nicht zuletzt Infantino selbst, dem Zwanziger eine machtorientierte Agenda unterstellt. Für den ehemaligen DFB-Chef ist das ein Teufelskreis: Geld verschafft Macht, Macht schützt vor Kontrolle – und Kontrolle wird systematisch unterbunden.

Ein Appell an mehr Ehrlichkeit?

Zwanziger fordert letztlich mehr Ehrlichkeit von der FIFA – etwa im Umgang mit ihrer eigenen Rolle. Anstatt sich als moralische Instanz des Weltfußballs zu inszenieren, solle man offen anerkennen, dass es vorrangig um Unterhaltung und wirtschaftliche Interessen gehe. „Das wäre eine ehrliche Haltung“, so sein Fazit.