Borussia Dortmund steht vor einem scheinbar aussichtslosen Unterfangen. Nach der 0:4-Klatsche im Hinspiel gegen den FC Barcelona braucht es im Rückspiel ein echtes Fußballwunder – und davon gab es im Signal-Iduna-Park bekanntlich schon ein paar. Doch diesmal wirken selbst die Optimisten im BVB-Lager ratlos.

Resthoffnung statt Realismus: BVB spricht vom “größten Wunder”
Lars Ricken, Sport-Geschäftsführer des BVB, formuliert es klar: Nur ein historisches Wunder könnte das Champions-League-Aus noch verhindern. Gregor Kobel nennt die Aufgabe ein „Riesenbrett“, das es zu bohren gilt. Nach dem desaströsen Hinspiel ohne eigenen Treffer wirkt selbst ein versöhnlicher Abschied aus der Königsklasse wie ein hartes Ziel. Der Rückstand in der Bundesliga auf einen CL-Platz beträgt sechs Punkte – ein baldiges Wiedersehen mit dem Wettbewerb ist keineswegs garantiert.
Flutlicht, Emotionen, Südtribüne – aber reicht das?
Dortmund hat schon magische Nächte erlebt – Malaga 2013, Atletico 2024 – aber die Ausgangslage war selten so trostlos. Trainer Niko Kovac, der möglicherweise auf Kapitän Emre Can verzichten muss, setzt auf „kontrollierte Offensive“ und Leidenschaft. Der Plan: ein frühes Tor, ein Funke auf die Süd, ein Schneeballeffekt. Doch gegen eine Mannschaft wie Barcelona, die selbst schon ein 0:4 in der Champions League gedreht hat, braucht es mehr als Hoffnung.
Flick warnt – Kehl appelliert: Noch ist nicht alles verloren
Barça-Coach Hansi Flick wiegelt ab: „Wir sind noch nicht weiter.“ Er kennt die Eigenarten dieses Wettbewerbs. Auf Dortmunder Seite appelliert Sebastian Kehl an das Team: Die Spieler müssten ihrer Verantwortung gerecht werden, nichts herschenken. Ein 2:2 in München am Wochenende gibt zumindest einen Hauch Zuversicht. Es bleibt ein Szenario für Fantasten – aber wer weiß: Fußball schreibt seine eigenen Geschichten.