Schlotterbeck als Linksverteidiger: Nagelsmanns geheime Waffe zündet im San Siro
Was für ein Coup im Klassiker gegen Italien! Beim 2:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft im Nations-League-Viertelfinal-Hinspiel hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann einen besonderen Trumpf im Ärmel – und zückte ihn zur richtigen Zeit: Nico Schlotterbeck als Linksverteidiger. Eine Rolle, die für den wuchtigen Innenverteidiger zunächst ungewohnt schien – aber sich als Gamechanger entpuppte. Im Rückspiel heute am Sonntag könnte er direkt in der Startaufstellung stehen.
1 Baumann – 4 Tah, 2 Rüdiger, 15 Schlotterbeck – 6 Kimmich, 16 Stiller, 8 Goretzka, 18 Mittelstädt – 19 Sané, 10 Musiala – 9 Kleindienst
Update 19:30 Uhr – So spielt Deutschland gegen Italien! Es rücken Stiller, Mittelstädt und Kleindienst in die Startelf, Burkhard, Groß & Amiri nehmen auf der Bank platz.
1 Baumann – 4 Tah, 2 Rüdiger, 15 Schlotterbeck – 6 Kimmich, 16 Stiller, 8 Goretzka, 18 Mittelstädt – 19 Sané, 10 Musiala – 9 Kleindienst
Schlotterbeck, der Unterschiedsspieler
Zur Pause lag Deutschland mit 0:1 zurück – mutig gestartet, aber ohne Durchschlagskraft und defensiv wacklig. Dann kam Schlotterbeck. Nicht im Zentrum, sondern außen links. Ein Wechsel, der das Spiel drehte. Mit seiner kompromisslosen Zweikampfführung und einer fast schon martialischen Körpersprache brachte er Stabilität und Feuer auf den Flügel. Eine Szene sinnbildlich: der gewonnene Pressschlag gegen Bastoni – ein Signal an das ganze Team.
Nagelsmann fand klare Worte: „Nico war der Unterschied zwischen erster und zweiter Hälfte.“ Und das war nicht nur Lob – das war ein Statement.
Taktische Flexibilität wird zum Faustpfand
Schlotterbecks Stärke liegt nicht im Offensivspiel wie bei Raum oder Mittelstädt. Aber gerade gegen physisch starke Gegner braucht es genau das: defensive Wucht, Übersicht, Ruhe am Ball. Attribute, die der Dortmunder mitbringt. Bereits in Dortmund durfte er diese Rolle punktuell ausfüllen – nun könnte sie ihm sogar ein neues Standing im DFB-Team verschaffen.
Deutschland wird wieder im 125 Jahre DFB Jubiläumstrikot auflaufen.
Blick aufs Rückspiel: Bleibt Nagelsmann bei seinem Joker?
Am Sonntag wartet das Rückspiel in Dortmund – und alles spricht dafür, dass Schlotterbeck erneut von Beginn an ran darf. Denkbar ist ein System, in dem rechts Kimmich nach vorne schiebt und situativ ins Mittelfeld rückt – ein taktisches Muster, das Erinnerungen an die WM 2014 wachruft. Damals hielt Benedikt Höwedes als Innenverteidiger links hinten durch – ohne je zu schwächeln. Ist Schlotterbeck der neue „Höwedes“?
Die voraussichtlichen Aufstellungen DE-ITA am Sonntag, 23.3.2025
Deutschland: Baumann/TSG Hoffenheim (34 Jahre/3 Länderspiele) – Kimmich/Bayern München (30/98), Rüdiger/Real Madrid (32/78), Tah/Bayer Leverkusen (29/34), Schlotterbeck/Borussia Dortmund (25/19) – Groß/Borussia Dortmund (33/13), Goretzka/Bayern München (30/58) – Sané/Bayern München (29/68), Amiri/FSV Mainz 05 (28/6), Musiala/Bayern München (22/39) – Kleindienst/Borussia Mönchengladbach (29/5)
Italien: Donnarumma/Paris Saint-Germain (26/71) – Di Lorenzo/SSC Neapel (31/45), Bastoni/Inter Mailand (25/34), Buongiorno/SSC Neapel (25/9) – Politano/SSC Neapel (31/13), Barella/Inter Mailand (28/60), Rovella/Lazio Rom (23/3), Tonali/Newcastle United (24/22), Udogie/Tottenham Hotspur (22/10) – Kean/AC Florenz (25/20), Raspadori/SSC Neapel (25/37)
Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen)
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