Der FC Bayern steht in der Champions League vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe – und hofft auf eine Wiederholung eines historischen Triumphs in San Siro. Die Parallelen zum legendären „Wunder von Mailand“ 1988 sind unübersehbar.

Rückblick: Das Original-Wunder von 1988
Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
Es war der 7. Dezember 1988, als Bayern München im Rückspiel des UEFA-Cup-Achtelfinals gegen Inter Mailand ein kleines Fußball-Wunder gelang. Nach einem 0:2 im Hinspiel galt das Weiterkommen in San Siro als nahezu ausgeschlossen. Selbst Klublegende Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich damals ratlos gegenüber der Defensive seines Ex-Vereins. Inter war zu dieser Zeit nicht nur amtierender Tabellenführer der besten Liga der Welt, sondern gespickt mit Topstars wie Matthäus, Brehme und Zenga.
Doch Bayern, unter Trainer Jupp Heynckes, ließ sich nicht entmutigen – auch nicht davon, dass Inter das Aufwärmen auf dem Platz untersagte. Mit einer offensiv ausgerichteten Startelf und dem Willen, alles zu riskieren, überraschten die Münchner ihren Gegner.
Der Spielverlauf: Drei Tore und ein Torwart in Höchstform
Roland Wohlfarth eröffnete den Torreigen, gefolgt von Klaus Augenthaler und Jürgen „Kobra“ Wegmann. Beim Stand von 3:0 zur Pause war die Überraschung perfekt. Auch der Anschlusstreffer von Aldo Serena änderte nichts daran, dass Bayern im Meazza-Stadion Historisches schaffte. Ein überragender Raimond Aumann im Tor rettete die Führung über die Zeit – und machte sich damit zur Münchner Legende.
Die italienische Presse sprach vom „Verlust des Verstandes“ bei Inter. Der „kicker“ titelte: „Bayern überstand die Hölle von Mailand“.
Die Parallelen zu heute
Am Mittwochabend geht es für den FC Bayern erneut in San Siro zur Sache. Diesmal ist es das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League – der Gegner: erneut ein Team aus Mailand. Die Münchner müssen ein 1:2 aus dem Hinspiel aufholen. Auch wenn die Ausgangslage nicht ganz so dramatisch ist wie 1988, bleibt die Herausforderung gewaltig.
Inter war damals der Favorit – heute ist es der FC Bayern, der unter Erfolgsdruck steht. Und wieder könnte die Kulisse im Meazza-Stadion zum Faktor werden. Der Unterschied: Während Inter 1988 das Spiel mental bereits abgehakt hatte, wird der aktuelle Gegner alles andere als locker in das Duell gehen.
Der Glaube an das Unmögliche
Lothar Matthäus, damals noch auf dem Platz, glaubt auch heute an ein Comeback: „Das Wunder von Mailand hat es ja schon mal gegeben.“ Mit dieser Geschichte im Rücken wird der FC Bayern versuchen, an alte Heldentaten anzuknüpfen. Und wer weiß – vielleicht wird auch dieses Spiel irgendwann in die Klubhistorie eingehen.