In nur vier Wochen beginnt die 22. Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Am 20. November 2022 wird der Gastgeber das Turnier eröffnen, die Vorbereitungen laufen aktuell weltweit auf Hochtouren. Auch TV-Sender bereiten sich schon jetzt auf die Übertragungen der WM vor. Nun wird jedoch Protest gegen die Film-Beschränkungen bei der Fußball-Weltmeisterschaft erhoben. Denn die TV-Sender sollen nur ausgewählte Inhalte veröffentlichen sollen – Zensur bei der WM 2022 in Katar.
Deutsche TV-Sprecher sind gegen Film-Beschränkungen
Die deutschen TV-Sender sprachen sich am 18. Oktober gegen die aktuellen Zensur-Versuche durch Katar aus. Die ARD bestätigt, dass die Drehgenehmigungen während der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar derzeit an diverse Auflagen gebunden sind.
„Es ist richtig, dass man, um eine Drehgenehmigung in Katar zu bekommen, bestimmte Auflagen einhalten muss. Davon sind auch wir als ARD betroffen (…). Solche Vorgaben kennen wir nicht nur hinsichtlich der Berichterstattung aus Katar, sondern ein solches Vorgehen ist in vielen anderen Ländern – wie zuletzt in China– ebenfalls üblich.“
Dennoch verfolgt der Sender ARD das Ziel, nicht nur die sportlichen Highlights des Fußball-Turniers zu zeigen, sondern auch kritisch die Hintergründe der Fußball-WM zu dokumentieren. Ob dies mit den Auflagen möglich ist, bleibt fraglich.
Strenge Filmauflagen bei der WM in Katar
Zu den Auflagen gehören Filmverbote für:
- Einheimische in Privaträumen
- Unterkünfte, in denen Gastarbeiter*innen untergebracht sind
- Regierungsgebäude
- Kirchen
- Universitäten
- Krankenhäuser
- Privatunternehmen
Diese Auflagen und Filmbeschränkungen sind jedoch nur ein kleiner Teil einer langen Liste von Bedingungen, denen TV-Sender und Filmemacher zustimmen müssen, um eine Drehgenehmigung zu erhalten. Diese Bedingungen gelten nicht nur für Filmemacher, sondern auch für Fotografen.
Gespräche mit der FIFA
Das Erste befindet sich derzeit in einem intensiven Gespräch mit der FIFA. Die ARD erklärte „Auch die persönlichen Eindrücke und Erlebnisse unserer Kolleginnen und Kollegen vor Ort werden dabei eine große Rolle spielen – und diese werden selbstverständlich keinerlei Zensur unterliegen. Darüber hinaus hat die ARD in den vergangenen Monaten ja auch bereits in umfangreichen Dokumentationen die negativen Seiten dieser Fußball-Weltmeisterschaft intensiv beleuchtet und wird dies auch weiter tun.“
Auch der TV-Sender ZDF “setzt sich für eine umfassende Berichterstattung aus dem WM-Ausrichterland außerhalb der Stadien ein“. Somit ist auch der Sender ZDF mit der FIFA in einem direkten Gespräch, um neue Auflagen für die Drehgenehmigungen auszuhandeln.
Public-Viewing in Deutschland wird es sicherlich geben. Fraglich bleibt nur, in welchem Umfang die ARD und ZDF dann aus Katar berichten dürfen.