Eine Neuerung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 sind die längeren Nachspielzeiten. Beim 6:2 von England gegen Iran gab es die Rekordnachspielzeit von 27 Minuten, d.h. das Spiel dauerte 117 Minuten – ohne eine Verlängerung wie in der k.o.Phase. Damit wollen die Veranstalter Debatten um die effektive Spieldauer minimieren. Die WM-Schiedsrichter greifen härter durch und Fans dürfen sich an längere Spiele gewöhnen.
Warum gibt es solange Nachspielzeiten?
Sie sind der Trend der WM 2022, die langen Nachspielzeiten von bis zu 10 Minuten und mehr. Allein an einem Tag gabs die längsten Spielhälften der WM-Geschichte (seit 1966). Der Grund dafür ist, dass die Spieldauer pro Halbzeit ohne Unterbrechungen bei 45 Minuten liegen soll.
Rekord-WM 2022: 4 Spielhälften mit der längsten Nachspielzeit
Am Montag, den 21. November 2022, wurden an einem Tag die vier längsten Halbzeiten der WM-Geschichte gespielt:
- 14:08 Minuten in 1. Halbzeit von England gegen Iran
- 13:08 Minuten in 2. Halbzeit von England gegen Iran
- 10:34 Minuten in 2. Halbzeit von USA gegen Wales
- 10:03 Minuten in 2. Halbzeit von Senegal gegen Niederlande
Späteste WM-Tore der Geschichte am 21.11.2022
Bei der WM 2022 fielen am Montag, den 21. November 2022, die beiden spätesten Tore in Spielen ohne Verlängerung. Der Rekordtreffer kam vom Iraner Mehdi Taremi per Elfmeter zum 6:2 nach 102 Minuten und 20 Sekunden. Außerdem traf der Niederländer Davy Klaassen nach 98:17 Minuten. Die Nachspielzeit wird allerdings erst seit 1966 detailliert aufgezeichnet.
Wieso dauern Fußballspiele jetzt länger?
Die längeren Halbzeiten kommen durch die strengere Auslegung der Nachspielzeit zustande. FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina erklärt, „wir wollen nicht, dass es in einer Halbzeit nur 42 oder 43 Minuten aktives Spiel gibt, das ist nicht akzeptabel“. Das Zeitschinden durch Spieler sollte in Zukunft keine Wirkung mehr haben.
In der deutschen Fußball-Bundesliga könnten die langen Spiele ebenfalls ankommen. „Große Turniere waren schon immer ein Probierfeld für gewisse Neuerungen“, sagte der ehemalige Schiedsrichter Knut Kircher den Stuttgarter Nachrichten.