Die FIFA warnt Tunesien vor einem Ausschluss von der Fußball Weltmeisterschaft in Katar, wenn sich die Regierung des Landes weiterhin in Fußballangelegenheiten einmischt. Zwar gilt ein WM-Verbot für Tunesien noch als unwahrscheinlich und drastischen Schritt. Dennoch dürfte die Reaktion des tunesischen Fußballverbands spannend sein.
Einmischung des tunesischen Fußballverbands
Nach einem Bericht des britischen Senders BBC hat die Politik den tunesischen Fußballverband FTF aufgefordert, die nationale Liga zu verschieben sowie alle Anstoßtermine zu überprüfen. Weiter berichtet BBC, dass die FIFA die jüngsten Äußerungen des Sportministers Deguiche aus Tunesien als Versuch ansieht, sich in die Arbeit des tunesischen Fußballverbands einzumischen. Die FIFA erinnert die FTF daran, dass die Mitgliedsverbände rechtlich dazu verpflichtet sind, ihre Angelegenheiten unabhängig ohne Beeinflussung durch Andere zu führen:
“Jede Nichteinhaltung dieser Verpflichtungen kann zur Verhängung von Sanktionen gemäß den FIFA-Gesetzen führen, einschließlich der Suspendierung des betreffenden Verbandes”, schreibt der FIFA-Direktor für Mitgliedsverbände, Kenny Jean-Marie, an FTF-Generalsekretär Wajdi Aouadi.
Keine internationalen Wettbewerbe – Frist für tunesische Nationalmannschaft
Die Mitgliedsverbände müssen frei von politischer und rechtlicher Einflussnahme sein. Andernfalls könne ein Verbot verhängt werden, sodass tunesische Vereine oder die Nationalmannschaft nicht mehr länger an kontinentalen oder globalen Wettbewerben teilnehmen dürfen. Die FIFA setzte der FTF hier eine Frist von wenigen Tagen, um Stellung den Aussagen des Sportministers zu nehmen.
Tunesien bei der WM 2022
Bei der WM 2022 in Katar trifft Tunesien in Gruppe D auf Dänemark, Frankreich und Australien. Mehr als die Teilnahme an der Vorrunde konnte die tunesische Nationalmannschaft in ihrer Historie noch nicht erreichen. Für eine WM-Teilnahme reichte es 1978 in Argentinien, 1998 in Frankreich, 2002 in Südkorea/Japan, 2006 in Deutschland und zuletzt 2018 in Russland.