Mit nur 17 Jahren zählt Lamine Yamal bereits zu den faszinierendsten Erscheinungen im Weltfußball. Seine Technik, sein Spielverständnis und seine Coolness machen ihn zum potenziell besten Fußballer seiner Generation. Ein Blick auf seine Entwicklung und seine jüngste Leistung gegen Borussia Dortmund zeigt, warum in Katalonien gerade ein neuer Superstar heranwächst.

Erste Schritte im Dorfverein: Von La Roca zur Weltbühne
Der erste Trainer, der Lamine Yamal entdeckte, erinnert sich noch genau: Schon mit fünf Jahren dominierte er das Spiel beim kleinen CF Torreta in La Roca del Valles. “Er war vom Ball besessen”, sagt Vereinsdirektor Inocente Diez Lazaro. Was damals auffiel: Ballkontrolle, Tempo, Torgefahr – in einem Ablauf. Kein Wunder, dass sich Lazaro heute als Entdecker eines zukünftigen Weltstars feiern lassen darf.
Dass er kein normaler Jugendspieler ist, zeigt auch seine Entwicklung bei Barcelona. In der berühmten Nachwuchsakademie La Masia wurde sein Talent weiter verfeinert. Für Jordi Font, einen seiner ehemaligen Jugendtrainer, ist klar: “Er sieht Dinge, bevor sie passieren. Das ist nicht trainierbar – das ist Talent.”
Champions-League-Show gegen Dortmund
Spätestens nach dem Auftritt im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Borussia Dortmund ist Yamal endgültig auf der großen Bühne angekommen. In der Offensive wirbelte er über die rechte Seite, zog nach innen, suchte immer wieder das Eins-gegen-eins – meist mit Erfolg. BVB-Verteidiger Ramy Bensebaini sah in vielen Situationen kein Land. Und auch der Plan, ihn mit Karim Adeyemi zu doppeln, verpuffte.
“Er bringt eine Ballsicherheit mit, als hätte er Klebstoff am Schuh”, meinte ein Beobachter treffend. Sportdirektor Sebastian Kehl brachte es auf den Punkt: “Es war klar, dass man es gegen diesen Spieler nicht immer im Eins-gegen-eins verhindern kann.”
Grenzenloses Potenzial und große Zukunft
Ob Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo – Vergleiche mit den Größten des Spiels sind keine Seltenheit, wenn es um Yamal geht. Doch statt in Ehrfurcht zu erstarren, geht der Teenager seinen Weg mit erstaunlicher Reife. Seine Mitspieler staunen regelmäßig: “Mit 15 habe ich noch in der Nachbarschaft gekickt”, sagt Raphinha. Yamal dagegen stand da bereits beim FC Barcelona unter Vertrag – und gab wenig später sein Debüt in der spanischen Nationalmannschaft.
Sein Potenzial scheint unbegrenzt, doch genau darin liegt auch die Herausforderung. Der Hype um seine Person ist riesig, der Druck ebenso. Barcelona wird ihn schützen müssen – sportlich und medial –, damit der nächste große Spieler des Weltfußballs nicht nur Hoffnungsträger bleibt, sondern zur Realität wird.